Die Idee, eine Theatergruppe zu gründen, war in den Köpfen einiger Leute bereits seit längerem vorhanden. Wie es dann aber immer so ist, dauert es einige Zeit, bis diese Gedanken auch umgesetzt werden. Im Herbst 2013 war es dann soweit. Es gab Flyer in die Briefkästen mit der Einladung zu einem ersten Treffen, der auch einige interessierte gefolgt sind. Und schon sollte es losgehen.

Über manches hatten wir uns schon im Vorfeld informiert, aber nun kamen viele neue Fragen auf uns zu. Wo finden wir geeignete Stücke und was sind geeignete Stücke für uns? Wem wollen wir unsere Arbeit präsentieren und in welchem Umfang? Wenn wir aufführen, brauchen wir eine Bühne. Wie bauen wir die und woher kommen die finanziellen Mittel? Welche Aufführungsbedingungen müssen wir erfüllen? Ein Übungsraum war vorhanden, aber wo können wir eine Bühne zum Proben überhaupt aufbauen?

Na egal, wir fangen erstmal an, war die Devise. Ziemlich schnell gab es auf die meisten Fragen auch eine Antwort. Die allererste Premiere war ein kurzes Weihnachtsstück, welches wir unter anderem während des Weihnachtsmarkts in der Heimatstube aufführen durften.
Für dieses Stück wurde eine kleine Bühne, bestehend aus mehreren Stellwänden gebaut, die auch heute noch für solche Anlässe genutzt wird. Natürlich alles in Eigenarbeit und ein Unikat.

Inzwischen kamen auch immer neue Interessierte dazu, so dass wir ein erstes abendfüllendes Stück aussuchen konnten. Es hieß: „Stress im Champus Express”. Ein leicht verpeiltes Räuberpaar, das ein Bordbistro in einem ICE überfallen möchte. Jedoch machen eine leicht gestresste Mitarbeiterin im Service und eine bauernschlaue Reinigungskraft den Beiden einen Strich durch die Rechnung. Nebenbei passieren unglaublich komische Geschichten mit verschiedenen Mitreisenden.
Die kleine Bühne reichte für so ein großes Stück natürlich nicht. Also haben wir uns dran gemacht und haben eine Größere gebaut. Diesmal mit einem Boden, so dass eine Erhöhung gegeben war. Schließlich wollten wir ja vor einem größeren Publikum spielen Und jeder Besucher sollte den bestmöglichen Blick auf die Bühne haben. Natürlich muss man die baulichen Gegebenheiten der Spielstätten dabei im Auge behalten. In der Bühne musste natürlich auch der Eindruck eines Bordbistros geschaffen werden. Also wurde kurzerhand auch die Einrichtung selber gebaut.

Anfang 2014 wurde dann aus der Theatergruppe ein eingetragener Verein.

Die einzige Einnahmequelle bis dahin waren unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden aus den Weihnachtsaufführungen. Entsprechend waren auch die Möglichkeiten. Baumaterial wurde größtenteils bei ansässigen Baumärkten erbettelt und beleuchtet haben wir die Bühne mit Baustrahlern. Das konnte ganz schön warm werden mit der Zeit. Aber
das war nicht wichtig, wir hatten viel Spaß.

Inzwischen hatte uns die Ortfeuerwehr ihren Raum zur Verfügung gestellt, damit wir die Bühne überhaupt bauen und aufbauen konnten. Ohne diese Unterstützung wäre es sehr schwierig geworden, unser Vorhaben überhaupt umzusetzen. Ohne die Möglichkeit zu haben, unter realen Bedingungen zu Proben, hätten wir uns wohl nicht an das Abenteuer gewagt.

Die Unterstützung von Seiten der ortsansässigen Vereine und anderen Institutionen im Dorf war von Anfang an sehr groß. Dafür möchten wir auch heute noch danken. Der Vorverkauf für zwei Vorstellungen lief wunderbar. Beide ausverkauft.

Die Tage der ersten Aufführungen kamen immer näher und die Aufregung stieg bei allen Mitwirkenden.

Klappt unsere zusammengeschusterte Technik? Kann jeder seinen Text? Ist die Stückwahl auch gut? Können wir den Zuschauern den gleichen Spaß vermitteln, wie wir ihn selber haben? Viele Fragen.

Und dann die Premiere. Es hat geklappt. Wir haben 3 Akte in zwei Stunden gespielt. Natürlich wurde Text vergessen, es war nicht alles optimal, aber wir sind ein Laientheater und alle waren glücklich, das Stück so gut „über die Bühne” gebracht zu haben.

Auch in diesem Jahr stand, wie in allen weiteren, ein Weihnachtsstück auf dem Programm. Diesmal wurde der Terminkalender ziemlich ausgereizt. Wir haben uns über jeden neuen Spielort sehr gefreut. Es kamen neben unseren örtlichen Einrichtungen auch andere Wolfenbütteler Ortschaften hinzu. Die eine oder andere Anfrage mussten wir aus terminlichen Gründen schon mehrfach absagen. Leider.

Inzwischen sind wir im Jahr 2015. Noch mehr neue Leute, das ist schön. Die Planung für das Jahr heißt: Gemeindefest, Kulturnacht, abendfüllendes Stück und Weihnachten, ach und das Dorfgemeinschaftsfest natürlich. Viel Arbeit. Hut ab, vor all den Leuten, die in ihrer Freizeit so viel Lust auf Text lernen haben.

Ein ganz riesengroßer Dank galt den Veranstaltern des Sonntagskaffees. Durch eine großzügige Spende konnten wir beginnen, unsere Bühnentechnik aufzubauen. Als erstes war eine neue Beleuchtung Pflicht. Da haben wir, von einem Wolfenbütteler Unternehmen beraten uns natürlich auch ausstatten lassen.

Für das Stück zum Gemeindefest und auch zur Kulturnacht haben wir eine dritte, leicht zu transportierende Kulisse, gebaut. Auch diese ist natürlich noch immer im Einsatz, wenn sie gebraucht wird. Jedoch haben wir in der Kirche und auch in den Kasematten dann einmal mehr festgestellt, wie wichtig es ist, eine gute Akustik zu haben. Also wurde auch in dem Bereich aufgerüstet. Zum Einsatz kam sie dann bei unserem nächsten abendfüllenden Stück. Natürlich angepasst an das bereits angeschaffte Equipment.

Im Oktober hieß es dann: „Camping, Koks und Hollywood”. Eine vom Festland abgeschnittene Insel wird von Fernsehteams und fragwürdigen Touristen überrannt. Hinzu kommen Mitarbeiter der lnselverwaltung, denen Arbeit ziemlich fremd ist. Auch hier war der Spaß für uns schon bei den Proben sehr groß.

Die Aufführungen in Ahlum wurden inzwischen auf drei Abende erweitert. Außerdem kam die Aufführungsstätte „Heidis Stuben” in Groß Stöckheim dazu. Dort haben wir im dem Jahr zuvor bereits unser Weihnachtsstück aufgeführt. Das hieß, wir spielten unser abendfüllendes Stück jetzt bereits 4mal. Das war doch ein schöner Lohn für eine so aufwendige Arbeit.

Im Auge behalten musste man jedoch immer den immensen Aufwand – Die große Bühne musste inzwischen dreimal auf — und abgebaut werden, pro Stück. Das bedeutete viele Stunden Arbeit. Da die Bühne nach wie vor aus Holz bestand und daher ein ziemlich großes Gewicht hatte, hing auch sehr viel Knochenarbeit daran.
Na macht ja nichts. Wir hatten zu jeder Aufführung ein volles Haus und Erfolg.
Wie schon erwähnt, haben wir auch im Jahr 2015 ein Weihnachtsstück aufgeführt. Aufgrund der vielen Absagen, die wir in dem Jahr machen mussten, fingen wir an zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, das Stück in zwei Gruppen spielen zu lassen. Die Problematik nach wie vor wäre der Auf- und Abbau und eben auch die Anzahl der Darsteller gewesen. Daher haben wir in dem Jahr darauf verzichtet.

Das Jahr 2016 begann mit der Planung wie jedes Jahr. Es zeichnete sich jedoch ein bisschen mehr Ruhe ab. Kein Gemeindefest, keine Kulturnacht. Also nur Dorfgemeinschaftsfest, Weihnachten und natürlich das abendfüllende Stück. Aber wie es so kommen sollte, hatten wir uns da terminlich etwas vertan. Wir dachten, das Hauptstück wäre im Mai gut eingeplant. Wenn man die Terminplanungen aller Veranstaltungen innerhalb Wolfenbüttels so betrachtete, machte das Sinn. Nicht berücksichtigt hatten wir dabei, dass sich viele unserer „Stammgäste“ bereits an den Oktober gewöhnt hatten. Außerdem ist die Probenzeit von Januar bis Mai erstaunlich kurz, stellten wir plötzlich fest.
Es war so geplant, also wurde es auch so durchgeführt. Die Wahl des Stückes fiel in diesem Jahr auf: „ Wer krank ist, muss kerngesund sein”. Ein sonderbares Krankenhaus mit seltsamen Personal und einem Chefarzt, der sich lieber um attraktive Damen als um einen reibungslosen Klinikablauf kümmert.

Auch die Aufführung wurde ein voller Erfolg. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die zu dem Gelingen in den letzten Jahren beigetragen haben. Die Unterstützung war von vielen Seiten sehr groß.

Wie das im Vereinsleben manchmal ist, gewinnt man immer wieder neue Mitglieder dazu, aber leider verlassen die einen oder anderen die Gemeinschaft auch wieder. Verabschiedet haben sich am Ende des Jahres einige Darsteller der ersten Stunde, was wir sehr schade finden.

Natürlich darf in einem Verein die Geselligkeit auch nicht zu kurz kommen. So wurden bisher, neben verschiedenen kleineren Veranstaltungen, eine Okerfahrt mit anschließendem Grillen oder auch eine Braunkohlwanderung organisiert. Die jährlichen Besuche der Aufführungen einer befreundeten Theatergruppe im Raum Peine, sind eben-
falls ein fester Bestandteil in unserem Terminkalender.

In diesem Jahr werden wir wieder an der Wolfenbütteler Kulturnacht teilnehmen. Zu finden sind wir dann in den Kasematten. Das Stück wird heißen: „Nur nicht gleich die Nerven verlieren” Verzweiflung bei Hella. Ihr Mann Hans-Georg hat sich eine Freundin zugelegt — ja, er wünscht sich sogar ein Dreiecksverhältnis in aller Eintracht.

Über einen Besuch würden wir uns sehr freuen.

Vorher treffen wir sicher viele Freunde der Theatergruppe bei unserem diesjährigen Dorfgemeinschaftsfest.

Das Kinderfest ist ebenfalls ein fester Bestandteil des Dorfgemeinschaftsfestes und findet in diesem Jahr am 02.09.2017 statt. Das Motto wird, wie kann es anders Sein, Spiel, Spaß und ein wenig Kultur sein.
Für den September ist eine Besichtigung der Festungsanlagen in Wolfenbüttel geplant. Das anschließende gemütliche Beisammensein gehört selbstverständlich dazu.

Unser abendfüllendes Stück spielen wir in diesem Jahr, wieder wie gewohnt, im Oktober. Bitte schon einmal den 20.-22.20.17 im Kalender vormerken Die Proben zu: „Kaviar trifft Currywurst“ laufen bereits auf vollen Touren. Zu viel soll noch nicht verraten werden. Nur soweit, als dass es sich um einen gastronomischen Ausflug mit regionalem Bezug handelt. Natürlich sind auch wieder einige skurrile Typen dabei, die rechtschaffenden Wirtsleuten das Leben schwer machen.
Rechtzeitig zu Beginn der Proben konnten wir einige neue Mitglieder im Verein begrüßen. Manch ein Gesicht wird Ihnen vielleicht bekannt vorkommen.
Um die Akustik weiter zu verbessern, werden wir in diesem Jahr zur Premiere neue Boxen anschaffen. Für die Darsteller zum Vorteil, weil wir nicht mehr so sehr „schreien“ müssen und für die Zuschauer, damit sie auch noch in der letzten Reihe das gesamte Geschehen verfolgen können.
Beschließen werden wir das Jahr dann wie immer mit dem Weihnachtsstück.
Wir gratulieren dem Männergesangverein zu seinem 115-jährigem Bestehen und wünschen allen Menschen dieser Welt Glück und vor allem Frieden.

Und damit wir auch weiterhin erfolgreich arbeiten können, würden wir uns sehr über Unterstützung jeglicher Art freuen. Wer also Lust hat, selbst sein schauspielerisches Talent zu zeigen, ist jederzeit herzlich bei uns willkommen. Die Proben finden immer montags ab 19 Uhr in der Alten Schule in Ahlum statt.
Gebraucht werden auch immer kräftige Helfer für den Auf—und Abbau der Bühne oder Handwerker, die mit uns das Bühnenbild bauen. Die Bühne muss auch an verschiedene Orte transportiert werden. Wir würden uns daher auch sehr freuen, wenn jemand einen Transporter oder großen Anhänger zur Verfügung stellen könnte.
Ein besonderes Anliegen ist für uns jedoch ein Lagerraum. Wie bereits beschrieben, haben wir inzwischen 3 Bühnen in verschiedenen Größen und suchen händeringend eine Möglichkeit zur Einlagerung. Der Raum sollte trocken und für uns zugänglich sein. Wenn er dann auch noch über Strom verfügen würde, wäre das ein Traum.

Susanna Maaßberg-Dotzauer, 2017